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FFW Schenkenhorst
Quelle: http://www.stadtblatt-online.de

70. Feuerwehrgeburtstag in Schenkenhorst
Einst mit Pferd und Wasserwagen zum Löscheinsatz

Schon zu Beginn des vorigen Jahrhunderts gab es freiwillige Feuerwehren in Teltow.
Aber die Bewohner verschiedener Dörfer in dieser Gegend hielten sich zurück. Oft scheuten diese kleinen Gemeinden die auf sie zukommenden Mehrkosten, die mit der Gründung einer freiwilligen Feuerwehr verbunden waren. Man vertraute in den Dörfern den sogenannten Pflichtfeuerwehren. Und so hatte sich die kleine Gemeinde Schenkendorf (das heutige Schenkenhorst) auch lange gegen die Bildung einer eigenen freiwilligen Feuerwehr gesträubt. Allerdings hatte Schenkendorf bereits 1901 ein Spritzenhaus in der Dorfstraße.
Den Bewohnern genügten ihr kleines Spritzenhaus, eine Handspritze und nur wenige Meter Schlauch zur Brandbekämpfung. Als 1933 die Nationalsozialisten die Macht im Lande übernahmen, banden sie die freiwilligen Feuerwehren sehr schnell in ihr Herrschaftssystem mit ein. Noch im Dezember verabschiedeten sie im Reichstag ein Gesetz über die Pflicht der Gemeinden zur Gründung freiwilliger Wehren in den einzelnen Orten. So fanden sich 20 aktive Männer zusammen und gründeten die Freiwillige Feuerwehr Schenkendorf.
Friedrich Groth wurde als Wehrführer ernannt. Der 12. März 1934 war die Geburtsstunde für die Schenkenhorster Freiwillige Feuerwehr. Als „Löschtrupp 6“ wurde die Schenkenhorster Gruppe später der Freiwilligen Feuerwehr des Amtes Drewitz zugeordnet. Die Löschwasserversorgung erfolgte über Hydranten, Feuerlöschbrunnen und offene Wasserstellen. Als offene Wasserstellen wurden der Schenkendorfer Hauptgraben und der Dorfteich genutzt. Von diesen Wasserstellen waren oft sehr lange Wegstrecken bis zur Brandstelle notwendig. Deshalb mussten bei weiten Entfernungen Pumpen dazwischen geschaltet werden. Die Alarmierung erfolgte über ein Feuerlöschhorn.
Im August 1934 wurde in Schenkendorf ein neues Feuerwehrgerätehaus eingeweiht. Dieses beherbergte einen Aufenthaltsraum, eine Arrestzelle und einen hölzernen Schlauchtrockenraum. Der Schenkenhorster Schneider Fritz Kühne hatte bereits im Juli die notwendigen 20 Feuerwehruniformen geliefert, das Stück zu 14,50 Reichsmark. Zunächst änderte sich bei der Brandbekämpfung im Ort nicht sehr viel. Die Bauern mussten im Brandfall weiterhin Spanndienste leisten. Ein Bauer stellte seine Pferde zum Transport der Handdruckspritze zur Verfügung, und zwei weitere Bauern sicherten mit ihren Pferden den Transport des Wasserwagens, während der dritte dafür verantwortlich war, dass die Löschmannschaft zum Brandort gebracht wurde.
Im Herbst 1940 wurde Schenkenhorst erstmals durch englische Bombenflugzeuge getroffen. Ein Wohnhaus wurde völlig vernichtet. Noch viele weitere Brände hatten die Schenkenhorster Feuerwehrleute während der Kriegsjahre zu löschen. Zur Verbesserung der Löschwasserversorgung wurde in Schenkenhorst 1963 am Ahornweg ein Tiefbrunnen gebohrt. Als 1970 dann die Milchviehanlage im Ort entstand, wurde gleich neben den Stallanlagen eine Zisterne mit einem 100 Meter tiefen Brunnen geschaffen. Um den Dorfteich bei Löscharbeiten zu entlasten, grub man 1972 vor dem ehemaligen Gutshaus in der Dorfstraße einen Kessel mit 3000 l Fassungsvermögen ein.
Erst mit der Fertigstellung der Trinkwasserleitung im Jahre 1988 und den 20 eingebauten Hydranten im Ort konnte die Löschwasserversorgung wesentlich verbessert werden. Bis Mitte Februar 2001 fuhren die Schenkenhorster Kameraden immer mit einem B 1000 zum Löscheinsatz. Dieser hatte nun endlich ausgedient. Die Kameraden erhielten einen modernen VW-TSF. Mit einem jetzigen Sanitäranbau an ihr altes Feuerwehrgerätehaus in der Dorfstraße haben sich die Bedingungen für die Feuerwehrkameraden weiter verbessert.

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